Herat
Stadt im Westen Afghanistans
Im Westen Afghanistans, gute 100 km von der persischen Grenze entfernt, liegt die Provinzhauptstadt Herat. Sie war lange Zeit ein Zentrum der persisch-muslimischen Kulturwelt.
Für die Teppichwelt wurde Herat während der persischen Safawiden-Dynastie bedeutsam. Als Hauptstadt von Khorasan war sie Namensgeber für viele hochwertige Manufakturteppiche dieser Provinz.
Ein in diesen Teppichen oft eingesetztes Allover-Dessin wurde als Herati-Muster bekannt. Es zeigt ein auf die Spitze gestelltes Quadrat in dessen Mitte eine Blüte steht und das an den Kanten von gebogenen Lancettblättern begleitet wird. Diese Lancettblätter werden vor allem in Persien oft als Fisch interpretiert, weshalb das Herati-Muster auch als Mahi-to-hos (Fische im Teich) bezeichnet wird.
Im Süden und Westen von Herat werden von sesshaften und halbnomadisierenden Stämmen der Tatschiken und der Taimari Teppiche in der Art der Baluchen geknüpft. Diese Beloutsch-Teppiche sind im allgemein etwas loser geknüpft als die Stücke aus dem Ost-Persien, dafür aber origineller im Dessin.
(Abb.: Herat Beloutsch)