Strich
Florneigung
Mit dem Begriff Strich bezeichnet man die Florneigung eines Teppichs, die durch den Knüpfvorgang hervorgerufen wird. Beim Knüpfen wird der Knüpfknoten nach unten angezogen, so dass die Enden, also die Florspitzen, sich zum Teppichanfang hin neigen. Je nach Knüpfung steht der Flor steiler (Beispiel: Bidjar) oder ist flacher geneigt (Beispiel: Ghom-Seide). Aufgrund dieses Fertigungsablaufs kann man bei Orientteppichen deshalb auch von unten (Knüpfbeginn) und oben und somit auch von recht und links sprechen. Dies ist wichtig zur Beschreibung des Musters oder zur Lokalisierung von Schäden.
Die Neigung bewirkt eine Lichtbrechung, die den Teppich bei Betrachtung gegen den Florstrich dunkler und bei Betrachtung mit dem Strich heller erscheinen lässt. Dies wird ganz besonders deutlich bei Seidenknüpfungen. Der Strich birgt aber auch den Vorteil, dass durch die wie Schuppen aufeinander liegenden Florfäden weniger Schmutz in den Teppichgrund eindringen kann. Bei der Teppichpflege darf der Flor eines Orientteppichs deshalb niemals aufgestellt werden und sollte möglichst nur in Strichrichtung gesaugt werden.
(Abb.: Meymey)