Korkwolle
Feine Wolle in Orientteppichen
Kurk, auch Kork gesprochen, bedeutet auf Persisch soviel wie Flaum und wurde zum Synonym für feinfädige Florgarne. Dennoch ist es ein unbestrittener Begriff für feinfädige Wolle. Die ethymologische Herkunft dieses Wortes, das auch im Persischen und im Türkischen ein Fremdwort zu sein scheint, ist ungewiss. Eine andere Erklärung bringt es in Verbindung zur irischen Stadt Cork. Über diesen Hafen sollen Ende des 19. Jhdt. besonders feinfädige Schafwollgarne in den Orient verschifft worden sein. Diese Annahme wird zusätzlich gestützt durch die in alten Orientteppichen der Gruppe der sog. „Amerikanischen Saroughs“ anzutreffende Qualitätsauslobung „Manchesterwolle“, die ebenfalls von den Britischen Inseln nach Persien importiert wurde.
Die Zusammensetzung und Herkunft früherer Kurkwollgarne liegt also im Dunkel. Es handelt sich aber immer um besonders feinfädige, sich fast samten anfühlende Knüpfgarne. In Persien, beispielsweise in den feinen Isfahans, ist Kurkwolle heutzutage ein Garn, das je zur Hälfte aus Importen und heimischer Wolle besteht. Die Bezeichnung Kurkwolle, die sehr häufig im Handel als Auslobung für besonders guten Wollflor benutzt wird, ist nirgends verbindlich definiert. Auch das Textilkennzeichnungsgesetz (TKG) kennt keine Qualitätsbezeichnung Kurk, so dass allein der Anbieter bestimmt, was Kurkwolle ist.
(Abb.: Isfahan)