Moud Mahi

ca. 245 x 345 cm, Unikat / Einzelstück

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Moud Mahi ca. 245 x 345 cm, Unikat / Einzelstück
Artikel-Nr.: 900175511-071 B1
Produktinformationen "Moud Mahi"
Der Moud kommt aus einer sehr alten Stadt im Osten Persiens. Die kleine Stadt Moud wurde durch ihre Teppichknüpfkunst weltberühmt. - Dieser handgeknüpfte Orientteppich ist ein einzigartiges Unikat, von dem nur ein Stück verfügbar ist.
Flormaterial: 80 % Schurwolle, 20 % Seide
Gesamthöhe: ca. 11 mm
Grundgewebe: Baumwolle
Größe: ca. 245 x 345 cm
Herkunft: Persien
Knoten pro m²: ca. 255.000 Knoten pro m²
Marke: Kibek-Echt-Orient
Muster: Mahi, Medaillon
Provenienz: Moud
Verarbeitung: handgeknüpft

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Medaillon

Primärornament im Teppich 

Das Medaillon ist eine vielfach in Orientteppichen vorkommende Musterform im Mittelfeld. Die Formen selbst sind überaus verschieden, es gibt zum Beispiel Rauten-, Rosetten und Oval-Medaillons.

(Abb.: Kaschmar)

Herati

Mahi, Mahi-to-Hos, Fischdesign - verbreitetes Musterelement: "Fische im Teich"

Das Herati- oder Fisch-Dessin (Musterung, Zeichnung) ist ein typisches Rapportmuster, das sich seit langem und durchgängig großer Beliebtheit erfreut. Das „i“ am Ende ist der Präposition „von“ gleichzusetzen, also „von Herat (stammend)“. 

Die heute in West-Afghanistan liegenden Stadt Herat wurde 328 v. Chr. als Alexandria Areion von Alexander dem Großen gegründet. Unter Shah Rukh (1405-1447), einem Sohn Tamerlans (Timur Leng), war es kurze Zeit Reichshauptstadt der Timuriden-Dynastie. 

Bis in die 1920er Jahre wurden in Herat hochwertige Teppiche in persischen Mustern geknüpft – viele nach wie vor mit dem dort beheimateten Dessin. Heute ist die inzwischen zu Afghanistan gehörenden Stadt Herat Hauptumschlagsplatz für die west-afghanischen Herat-Belutsch.

Der lokale Ursprung dieses Musters ist sehr gut möglich, denn nach der von Nadir-Shah (1688-1747) befohlenen Umsiedlung großer Bevölkerungsteile vom heutigen West-Afghanistan nach West-Persien, taucht es vermehrt dort auf. 

Das wohl schon uralte Musterensemble setzt sich aus mehreren, interpretierbaren Einzelteilen zusammen. 

Dargestellt sind ein auf die Spitze gestellter Rhombus mit einer im Zentrum aufgehängten Blüte - wohl eine Margerite darstellend, möglicherweise aber auch die Erde als Zentrum allen Seins in diesem Quadrat symbolisierend. An den oberen und unteren Spitzen sitzen stilisierte Lotosblüten auf, ein Hinweis auf die Verbindung nach China. Die seitlichen Spitzen laufen aus in Päonien. Diese, auch Bauernrose genannte Blüte, nimmt in China den Platz der Königin der Blumen ein und gelangte über die Seidenstraße nach Westen. 

Alle vier Seiten des Ensembles werden von halbmondförmigen, lanzettartigen Blättern flankiert, die auch als Fische (Pers. Mahi) gedeutet werden, daher die persische Bezeichnung Mahi-to-hos, zu Deutsch “Fische im Teich“.

Die sehr bildliche Benennung geht davon aus, dass das Teppichinnenfeld einem Teich gleichzusetzen ist. Als Begriffsbestimmung klingt diese Auffassung auch in Europa an, wo man die Teppichumrandung als Bordüre bezeichnet, ein Wort aus dem Französischen, das Uferrand bedeuten kann.

Der immense Mengen Eier produzierende Fisch war in vielen altorientalischen Naturreligionen ein Symbol für Fruchtbarkeit und fand auf diese Weise Eingang in die von je her religiös geprägte Kunst. Es könnte aber auch ein altpersischer Mythos zu Grunde liegen, nach dem zwei gigantische Wale die Erdscheibe in Rotation halten.

Das Herati-/Fisch-Muster/Mahi-to-hos sicher das derzeit verbreitetste Dessin in persischen Teppichen. Man findet es Innenflächen deckend - allover mit oder ohne Medaillon- vorwiegend in den Provenienzen (Ursprung, Herkunft) Ardebil, Bidjar, Birdjend, Ghiassabad, Ferahan, Khoy, Marand, Moud, Sarab-Madjajechi, Sarough, Senneh/Sanandadj und Täbriz. Doch es taucht auch auf in den süd-persischen Teppichen des Fars-Gebietes, im Hamadan-Gebiet, sowie im Kaukasus und ist als Begleitmuster in fast allen Provenienzen Persiens vertreten. Außerdem wird es in Indien und China nachgeknüpft. In türkischen Knüpfungen ist es jedoch kaum vertreten. 

(Abb.: Bidjar)

Mood

Ostpersische Teppichprovenienz 

Früher lebte der Osten Persiens von Landwirtschaft und Viehzüchtung. Teppiche wurden nur für den Eigenbedarf geknüpft. Als der Schah der Provinzhauptstadt Mesched um 1930 herausragende Teppiche für seinen Palast suchte, entwickelte sich die Teppichproduktion. Der bekannte Teppichknüpfer Amini ließ seine hochwertigen Teppiche in dem kleinen Ort Moud knüpfen und verlieh damit den Teppichen dieser Region den Namen. Ein größerer Produktionsort entwickelte sich in der Nachbarstadt Birdjend, wodurch die Mood-Teppiche auch unter dem Namen Birdjend in den Handel kommen.

Es werden 3 Variationen der Moud-Teppiche unterschieden

Der Medaillon-Moud zeigt in der Mitte ein rundes Sternmedaillon mit Ansätzen oben und unten. Das Innenfeld ist meist mit dem Herati-Muster durchgemustert. In der gleichen Farbe wie das Medaillon runden Eckzwickel das Innenfeld ab. Die Hauptbordüre zeigt meist Palmetten und stilisierte Blütenmotive.

Der Allover-Moud ist eine vereinfachte Form des Medaillon-Mood. Ohne Medaillon und Eckzwickel zeigt es das Heratimuster über das gesamte Innenfeld.

Der Feldermoud zeigt das sehr beliebte Felder- oder Gartenmuster. In den rechteckigen Feldern finden sich verschiedene Motive wie Blumenbouquets, Trauerweiden, Lebensbäume und andere florale Muster. Die Hauptbordüre zeigt Tier- und Pflanzenmotive, wie Rehe, Vögel und Blumen.

Gemeinsam ist allen Variationen die Farbgebung aus kräftigem Blau und Rot auf beigefarbenem Grund. Geknüpft wird mit dem Asymmetrischen Knoten. Auf der Rückseite sind Mood an den weiß durchschimmernden Kettfäden zu erkennen.

(Abb.: Birdjand, Medaillon-Mood)