Eigenschaften: | für Fußbodenheizung geeignet |
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Farbe: | Hellrotbraun |
Florhöhe: | ca. 18 mm |
Flormaterial: | 100 % Schurwolle |
Gesamtgewicht: | ca. 4.500 g pro m² |
Gesamthöhe: | ca. 18 mm |
Größe: | ca. 120 x 180 cm |
Herkunft: | Indien |
Knoten pro m²: | ca. 275.000 Knoten pro m² |
Material: | 100 % Schurwolle |
Verarbeitung: | handgeknüpft |
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Bhadohi
Knüpfregion in Nord-Indien
In Indien wurden die ersten Teppiche im 16. Jahrhundert am Hof der Mogulkaiser geknüpft. Sie zeigten deutlich persische Einflüsse. Später gewann die indische Teppichknüpfkunst an Eigenprofil.
Während der britischen Kolonialzeit nahm die Knüpfindustrie gewaltigen Aufschwung. Bestehende Knüpfzentren wurden ausgebaut, neue kamen hinzu. Alle waren und sind in erster Linie exportorientiert.
Zu ihnen gehört die derzeit mengenmäßig wichtigste Region um Bhadohi / Varanasi (früher Benares). Die Produktionen von Jaipur, Amritsar, Agra und in Kaschmir ergänzen das Angebot.
(Abb.: Bhadohi Keshan)
Feldermuster
Mittelfeldmusterung mit Gartenmotiven
Teppiche mit Feldermuster, in Persien Ghab-ghabi (Rahmen im Rahmen) genannt, werden im Deutschen auch als Gartenteppiche bezeichnet. Der Grund: Das Muster erinnert an einen üppig bewachsenen Garten mit geometrisch gegliederten, einzeln eingefassten Beeten.
Diese Assoziation scheint zulässig: Weite Teile Persiens und viele andere Regionen des Mittleren und Nahen Ostens sind wüsten- oder steppenartige Trockengebiete, in denen vielfach so genannter Irrigations-Gartenbau betrieben wird. Dabei wird Wasser durch kleine Bewässerungskanäle zu den Beeten geführt. Das Feldermuster gibt dieses Bewässerungssystem stark vereinfacht wieder.
Aufgrund der Trockenheit in diesen Regionen stellen zudem blühende und grünende Gärten eine Besonderheit dar. Dementsprechend geht das Feldermuster wohl auf den Wunsch zurück, sich ein wenig Garten und damit ein kleines Paradies ins Haus zu holen. Im Koran kommt der Begriff Garten als irdisches Gegenstück zum Paradies - übrigens ein Wort altpersischen Ursprungs - sehr häufig vor.
Das Feldermuster wird häufig in den Provenienzen (Ursprung, Herkunft) Bachtiar, Ghoum, Moud oder in Kaschmir-Seidenteppichen verwendet, seltener auch beim Täbriz, Mesched und Sarough. Die einzelnen Kassetten zeigen zwar meist unterschiedliche Motive, folgen jedoch einer streng symmetrischen Anordnung, oft in quadratischer, manchmal in rechteckiger oder rhombischer Form.
Die Ursprünge des Feldermusters reichen bis weit in die Antike zurück. Bereits der Pazyryk-Teppich wurde schon mit quadratischen Feldern gestaltet. Im Palast Taq-e-Kisra am Königssitz Ketesiphon im heutigen Nordirak lag einst ein Gartenteppich in den gewaltigen Abmessungen von 150 x 30 Metern. Das mit Preziosen besetzte und von Edelmetallen durchwirkte Prachtstück, das wahrscheinlich ein Wirkteppich gewesen ist und in den Wirren der Geschichte verloren ging, nennt der Volksmund zu Ehren des Prunk liebenden Sassanidenkönigs Chosrau II. (590 bis 628 n. Chr.) noch heute „Frühling von Chosrau“. Im Museum für Islamische Kunst in Berlin befindet sich ein berühmter Gartenteppich aus dem 18. Jahrhundert, der die Beete aus der Vogelperspektive zeigt. In seinen Bewässerungsgräben ist das Leben spendende Wasser mit blauen Wellen dargestellt, in dem sogar Fische schwimmen.
(Abb.: Mood)