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Marke: | Kibek-Echt-Orient |
Herkunft: | Indien |
Flormaterial: | 100 % Seide |
Verarbeitung: | handgeknüpft |
Knoten pro m²: | ca. 500.000 Knoten pro m² |
Gesamthöhe: | ca. 6 mm |
Grundgewebe: | Baumwolle |
Muster: | Palmetten, Gabelranken, Rapportmuster |
- Artikel-Nr.: 900190579-070 U17
Kaschmir
Knüpfregion in Nord-Indien
Das an den Karakorum grenzende Gebirgsland Kaschmir im Himalaya ist geteilt und gehört zu einem Drittel als Provinz zu Pakistan, während die anderen zwei Drittel den Unionsstaat “Djammu and Kashmere“ bilden, der zu Indien gehört. Die Bevölkerung des größeren Teils ist überwiegend moslemisch und strebt nach mehr Unabhängigkeit von Indien, aber auch von Pakistan
Die Knüpfteppiche kommen ausschließlich aus dem indischen Teil Kaschmirs und werden vorwiegend in der Provinzhauptstadt Srinagar und Umgebung geknüpft. Berühmt sind die Seidenteppiche Kaschmirs, die üblicherweise auf Baumwollgrundgewebe entstehen.
Die Knüpfeinteilungen geben die Knoten pro Zoll in Kett- und Schussrichtung an. Die geläufigsten sind 16/16 und 18/18 Knoten in Kett- und Schussrichtung pro Zoll, was etwa 400.000 bzw. 500.000 Knoten / m2 entspricht.
Die Farben sind eher zurückhaltend, die Muster sehr stark persisch beeinflusst. Dies ist geschichtlich bedingt, denn einst holten die Mogulkaiser (1526-1857) persische Teppichknüpfer an ihren Hof nach Indien. Man spricht deshalb auch vom indo-persischen Stil. Eine Legende allerdings besagt, dass der tributpflichtige Sultan von Kaschmir 1398 seinen Sohn als Geisel zu Timur Lenk (Tamerlan) nach Samarkand schicken musste. Hier lernte der junge Prinz das ihn begeisternde Knüpfkunsthandwerk kennen und führte es nach seiner Rückkehr in Kaschmir mit Knüpfern aus Samarkand ein.
Normalerweise werden Teppiche nach sog. Musterkartons geknüpft. In Kaschmir stellt man dafür sog. Talims her, Papierrollen, in denen mit einer speziell codierten Schrift das Muster erfasst ist und gelesen werden kann. Die zu setzenden Knoten werden von einem Vorsänger dann den Knüpfern in einem Wechselgesang vorgesungen. Nachdem die Knüpfer die Knoten ausgeführt haben antworten sie mit “hou!“ - und weiter geht’s.
(Abb.: Kaschmir Seide 18/18)
Gabelranken
florales Teppichornament pflanzlicher Herkunft
Die Gabelranke ist eines der ältesten Ornamente und findet sich in fast jedem Teppich mit floralem Dessin. Vorbild für dieses Ornament ist der verzweigte Ast von Bäumen, Büschen und anderen Pflanzen. Meist ist die Gabelranke in ihrer Verzweigung auffällig verdickt. Oft läuft sie in Spiralen aus.
(Abb.: Isfahan)
Palmetten
Florales Musterdetail
Palmetten sind floralartige, bis zur Abstraktion neigende Musterdetails, deren Herkunft uralt ist. Sie wirken oft ein wenig querschnittartig. Während der Kunstepoche der Safawiden (1501 bis 1722) gelangten sie zu voller Blüte. Meist erscheinen sie zusammen mit anderen Floralornamenten wie Schah-Abbas-Blüten, Arabesken und Wolkenbändern. Es wird unterschieden nach Blatt-, Fächer-, Kelch-, Kranz-, Scheiben- und Schah-Abbas-Palmetten. Wenn im Zentrum ein Tier abgebildet ist, spricht man von einer Tierpalmette. Eine Eigentümlichkeit stellen die dämonenhaften Fratzenpalmetten dar, die als Abwehr gegen den im Orient weitverbreiteten Aberglauben des Bösen Blicks gedacht sind.
(Abb.: Nain)
Rapportmuster
Durchlaufendes Muster
Durch die mehrfache Wiederholung ein und desselben Motivs entsteht das so genannte Rapportmuster, auch durchlaufendes Muster genannt. Im Allgemeinen fällt dafür das Mittelfeld eines Orientteppichs an. Weit verbreitet ist das Rapportmuster in den Orientteppich-Galerien.
(Abb.: Mehraban)