Vasen Kaschmar
3.299,00 €
Flormaterial: | 80 % Schurwolle, 20 % Seide |
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Gesamthöhe: | ca. 12 mm |
Grundgewebe: | Baumwolle |
Größe: | ca. 194 x 305 cm |
Herkunft: | Persien |
Knoten pro m²: | ca. 175.000 Knoten pro m² |
Marke: | Kibek-Echt-Orient |
Muster: | Sirchaki |
Provenienz: | Kaschmar |
Verarbeitung: | handgeknüpft |
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Kaschmar
Ostpersische Teppichprovenienz
Die Stadt Kaschmar liegt in Ost-Persien in der Provinz Chorassan und ist die Hauptstadt des gleichnamigen Verwaltungsbezirks. Sie hieß ursprünglich Turschis und wurde zu Zeiten Schah Resa in Kaschmar umbenannt. Manchmal gelangen die Kaschmar-Teppiche daher auch unter ihrem alten Namen als Turschis in den Handel.
Bis vor gut zwanzig Jahren wurde hier vorwiegend das Herati-Muster geknüpft, das dann vornehmlich von den nicht weit entfernten Provenienzen (Ursprung, Herkunft) Moud und Birdjand übernommen wurde. Heutzutage überwiegt das so genannte Sirchaki-Dessin (Sirchaki-Musterung, -Zeichnung). Seine Besonderheit liegt in der Wiedergabe antiker Ausgrabungsgegenstände wie Vasen, Waffen, Krügen, Schalen, usw., meist auf blauem oder beigefarbenem Fond. Die Anordnung ist fast ausschließlich vierersymmetrisch mit zentralem Medaillon, das ab und zu mit einem kleinen Bild geschmückt ist. Umrahmt wird alles von einer sehr ausgeprägten Hauptbordüre. Die Medaillons sind manchmal asymmetrisch und geben Landschaften wieder. In neuester Zeit kommen aber auch Allover-Designs vom Knüpfstuhl.
Die Knüpfung ist insgesamt voluminös, etwas grobkörnig und der Flor relativ hoch.
Seit einiger Zeit werden in Kaschmar und Umgebung Nain-Dessins in den provenienztypischen Farbkombinationen Beige-Blau geknüpft, allerdings in den für Kaschmar üblichen Knotendichten und mit dortigen Wollsorten. Die Kaschmar-Nains sind an ihrer hohen Schur sowie an der andersartigen Wolle zu erkennen.
(Abb.: Kaschmar)
Sirchaki
Auch Ausgrabungsmuster genannt
Das provenienztypische (Ursprung, Herkunft) Sirchaki-Dessin (Musterung, Zeichnung) kommt ausschließlich im Kaschmar-Teppich, Ost-Persien, vor. Ein massiv geknüpfter, hochfloriger, volumiger Orientteppich mit Knüpfdichten zwischen 180.000 bis 250.000 Knoten/qm. Dem Verfasser sind allerdings auch Sirchaki-Dessins in einem Sarough und eine gut gelungene Nachknüpfung aus Indien bekannt. Aufgrund der immer häufiger werdenden Mustertransfers wird es ständig problematischer, Grundsatzaussagen hinsichtlich lokal gebundener Muster zu treffen.
Da in diesem unverwechselbaren Dessin (Musterung, Zeichnung) antike Vasen, Krüge, Schalen, Schwerter, Streitäxte, sowie andere Waffen und Gegenstände recht naturgetreu abgebildet sind, wird es allgemein als Sirchaki = (sehr frei übersetzt) Ausgrabungsmuster bezeichnet. Es erscheint fast immer in vierersymmetrischer Aufteilung. Es ist überaus reich und dicht appliziert mit Floralornamenten wie Schah-Abbas-Blüten, Ranken und Arabesken , stilisierten Blumen, Blättern und Pflanzen und wird meistens zentral von einem Medaillon geschmückt.
Um dieses reihen sich manchmal die zwölf Tierkreiszeichen. In einigen Teppichen, vorwiegend in den Bordüren, aber auch im Medaillonkranz, sind manchmal Schriftkartuschen und Porträts klassischer, persischer Dichter und Herrscher abgebildet.
(Abb.: Vasen Kaschmar)